Liste von Schädlingsbekämpfungsmitteln

Kammerjäger365

1. Insektizide:

  • Pyrethroide: Pyrethroide sind synthetische Insektizide, die auf Pyrethrum basieren, einem Extrakt aus Chrysanthemenblüten. Sie werden häufig in der Landwirtschaft und im Haushalt zur Bekämpfung von Insekten eingesetzt. Beispiele sind Permethrin, Cypermethrin und Deltamethrin. Diese Chemikalien wirken auf das Nervensystem von Insekten und verursachen Lähmungen und letztendlich den Tod.
  • Organophosphate: Organophosphate sind eine Gruppe von Chemikalien, die das Nervensystem von Insekten angreifen, indem sie die Aktivität des Enzyms Acetylcholinesterase blockieren. Dies führt zu einer übermäßigen Ansammlung von Acetylcholin an den Synapsen, was zu Krämpfen, Lähmungen und schließlich zum Tod des Insekts führt. Beispiele für Organophosphate sind Malathion, Diazinon und Chlorpyrifos.
  • Carbamate: Carbamate sind ähnlich wie Organophosphate, wirken jedoch auf eine andere Weise auf das Nervensystem von Insekten. Sie hemmen ebenfalls die Aktivität von Acetylcholinesterase, sind jedoch weniger persistent in der Umwelt. Carbamate wie Carbaryl und Propoxur werden oft zur Bekämpfung von Insekten in Hausgärten und landwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt.
  • Neonicotinoide: Neonicotinoide sind eine Gruppe von Insektiziden, die das Nervensystem von Insekten beeinflussen, indem sie an Nikotinrezeptoren binden. Dies führt zu einer übermäßigen Stimulation der Nervenzellen und schließlich zum Tod des Insekts. Neonicotinoide wie Imidacloprid, Clothianidin und Thiamethoxam werden häufig als Saatgutbehandlungsmittel und zur Bodenanwendung verwendet.

2. Rodentizide:

  • Antikoagulanzien: Antikoagulanzien sind Chemikalien, die die Blutgerinnung bei Nagetieren hemmen. Sie wirken, indem sie die Synthese von Vitamin K-abhängigen Gerinnungsfaktoren stören, was zu inneren Blutungen und schließlich zum Tod des Nagetiers führt. Antikoagulanzien werden in zwei Kategorien unterteilt: First-Generation (Warfarin, Coumatetralyl) und Second-Generation (Bromadiolon, Brodifacoum). Sie werden in Form von Ködern oder Giften verwendet.
  • Non-Antikoagulanzien: Non-Antikoagulanzien sind eine alternative Klasse von Rodentiziden, die auf andere Weise auf das Nervensystem von Nagetieren einwirken, um sie zu töten. Dazu gehören Produkte wie Bromethalin, das die Zellmembranen im Gehirn destabilisiert und zu Hirnschwellungen führt, sowie Zinkphosphid, das im Verdauungstrakt des Nagetiers toxische Gase erzeugt.

3. Fungizide:

  • Kontakt-Fungizide: Kontakt-Fungizide sind Chemikalien, die auf die Oberfläche von Pflanzen aufgetragen werden, um Pilzinfektionen zu bekämpfen. Sie bilden eine Schutzbarriere auf der Pflanzenoberfläche, die das Eindringen von Pilzen verhindert. Beispiele für Kontakt-Fungizide sind Kupfersulfat, Schwefel und Chlorothalonil.
  • Systemische Fungizide: Systemische Fungizide werden in die Pflanze aufgenommen und von dort aus transportiert, um sie vor Pilzbefall zu schützen. Sie wirken von innen heraus und können sowohl vorbeugend als auch kurativ eingesetzt werden. Beispiele für systemische Fungizide sind Triazole (z. B. Propiconazol, Tebuconazol) und Strobilurine (z. B. Azoxystrobin, Trifloxystrobin).

4. Herbizide:

  • Selektive Herbizide: Selektive Herbizide zielen auf bestimmte Pflanzenarten ab und töten sie, während sie andere Pflanzen unberührt lassen. Sie werden häufig in der Landwirtschaft, im Gartenbau und in Rasenflächen eingesetzt, um Unkräuter zu kontrollieren. Beispiele für selektive Herbizide sind 2,4-D, Glyphosat und Dicamba.
  • Nicht-selektive Herbizide: Nicht-selektive Herbizide töten alle Pflanzen ab, auf die sie angewendet werden, unabhängig von ihrer Art. Sie werden oft verwendet, um Grasflächen, Gehwege und unerwünschte Vegetation zu beseitigen. Beispiele für nicht-selektive Herbizide sind Glyphosat (Markenname: Roundup) und Glufosinat.

5. Repellentien:

  • Insektenabwehrmittel: Insektenabwehrmittel sind Produkte, die entwickelt wurden, um Insekten fernzuhalten, ohne sie notwendigerweise zu töten. Sie enthalten oft natürliche oder synthetische Repellentien wie DEET (N,N-Diethyl-meta-toluamid), Citronellaöl, Eukalyptusöl oder Lavendelöl. Diese Produkte werden auf die Haut oder Kleidung aufgetragen, um Insektenstiche zu verhindern.
  • Nagetierabwehrmittel: Nagetierabwehrmittel sind Produkte, die entwickelt wurden, um Nagetiere davon abzuhalten, sich bestimmten Bereichen zu nähern, ohne sie zu töten. Sie können in Form von Ultraschallgeräten, Repellentien oder mechanischen Barrieren wie Drahtgeflechten oder Dichtungsmaterialien vorliegen.

6. Biologische Schädlingsbekämpfungsmittel:

  • Nützlinge: Nützlinge sind natürliche Feinde von Schädlingen, die zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Sie umfassen eine Vielzahl von Organismen wie Raubwanzen, Marienkäfer, Schlupfwespen, Raubmilben und Nematoden, die dazu beitragen können, die Populationen von Schädlingen zu kontrollieren, ohne dass chemische Pestizide verwendet werden müssen.
  • Bakterien und Pilze: Bestimmte Bakterienstämme und Pilze können gezielt gegen Schädlinge eingesetzt werden, um ihre Population zu kontrollieren. Beispiele sind Bacillus thuringiensis (Bt), ein Bodenbakterium, das gegen Raupen und Larven von Insekten wirksam ist, sowie verschiedene Arten von entomopathogenen Pilzen wie Beauveria bassiana und Metarhizium anisopliae, die gegen eine Vielzahl von Insekten wirksam sind.

Diese Liste ist nur ein Überblick über die verschiedenen Arten von Schädlingsbekämpfungsmitteln und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es ist wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Pestiziden mit Vorsicht erfolgen sollte und immer die Anweisungen auf dem Etikett befolgt werden müssen, um eine sichere Anwendung zu gewährleisten und Umweltauswirkungen zu minimieren.